• Le président allemand prend position sur la crise universitaire

    Le président allemand, le conservateur Horst Köhler, vient de prendre position publiquement sur la crise qui secoue depuis plusieurs semaines les universités allemandes... en critiquant le gouvernement fédéral et les Länder, témoignant ainsi d´une compréhension relative du mouvement étudiant.

    http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/jobkarriere/11/496327/text/

    "So kann es nicht weitergehen". 02.12.09.

    "Chronische Unterfinanzierung" und "schlechte Betreuungsquoten": Bundespräsident Horst Köhler kritisiert die Bildungspolitik von Bund und Ländern. Die Vorwürfe haben es in sich.

    Seit Wochen halten Studenten die Hörsäle deutscher Universitäten besetzt, ihre Protestmärsche für bessere Studienbedingungen sorgen für Aufsehen. Jetzt erhalten die Studierenden Rückendeckung von ganz oben: Bundespräsident Horst Köhler hat Bund und Ländern in ungewohnt scharfer Form vorgeworfen, zu wenig Geld in die Bildung zu investieren. Zugleich äußerte er Verständnis für die Studentenproteste. "Deutschlands Aufwendungen für den Hochschulbereich sind seit Jahren unterdurchschnittlich, die chronische Unterfinanzierung wird in schlechten Betreuungsquoten, maroden Gebäuden und mangelnder Infrastruktur für Forschung und Lehre sichtbar", sagte Köhler zum 600. Geburtstag der Universität Leipzig.

    Nach zehn Jahren Bologna-Prozess "sind wir wohl nicht dort, wo wir sein wollten“, fügte er hinzu. "Für die Bologna-Reform wie für das Megathema Bildung insgesamt gilt: Wir brauchen an vielen Stellen mehr Ehrgeiz und mehr Mitmacher."

    Köhler kritisierte diejenigen in Bund und "vor allem" in den Ländern, die geglaubt hätten, man könnte das Hochschulwesen kostenneutral umbauen, vielleicht sogar durch die Einführung der Bachelor-Studiengänge Geld sparen. Es sei gut, dass sich Bund und Länder geeinigt haben, zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung zu investieren. "Wenn nun aber so lange gerechnet wird, bis das Ziel nominal erreicht scheint, ohne wirklich mehr Geld in die Hand zu nehmen, dann lässt das daran zweifeln, ob den Worten Taten folgen."

    Ohne Ressourcen geht nichts

    Die Länder - Hauptverantwortliche für die Hochschulen - müssten das Thema zur "Chefsache" machen. Sie "können die Verantwortung nicht einfach weiterreichen an die Hochschulen, denen sie zwar mehr Freiheit gewährt haben, ohne das aber wirklich mit einem neuen Aufbruchsimpuls und mit den nötigen Ressourcen zu unterlegen", kritisierte der Bundespräsident.

    Köhler zeigte Verständnis für die Studentenproteste: Die Klage der Studierenden müsse nicht wundern, da das enge Korsett mancher Studien- und Prüfungsordnungen ihnen zu wenig Freiraum gebe und Leistungen, die sie anderenorts erbracht hätten, nicht oder nur mühevoll anerkannt würden. "Da haben an vielen Stellen immer wieder viele auf andere gesetzt", kritisierte Köhler: "Und deshalb ist jetzt auch wechselseitiges Fingerzeigen wenig hilfreich."

    Der Bundespräsident erklärte, der Umbau des Hochschulsystems sei unbestritten notwendig: "zu lange Studienzeiten, zu viele Abbrecher, zu schlechte Studienbedingungen, zu wenig Unterstützungsangebote, zu wenig Chancengerechtigkeit. So konnte es nicht weitergehen."

    Gute Lehre muss sich auszahlen

    Köhler forderte die Einstellung von mehr Dozenten: "Wenn die Hochschulen mehr jungen Menschen offenstehen sollen - auch solchen, die nicht auf dem klassischen Weg über das Abitur kommen -, wenn die Betreuung in den Hochschulen insgesamt wirklich besser werden soll, dann brauchen wir mehr engagiert Lehrende", erklärte er. Darüber hinaus forderte Köhler eine Exzellenzinitiative für die Lehre. Das Grundsatzproblem, dass gute Forschung sich auszahle, gute Lehre aber kaum, sei nach wie vor ungelöst.

    (sueddeutsche.de/dpa/AP/holz/joku)


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